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Aufsichtsrechtlicher Hintergrund

Seit Januar 2007 gelten für alle deutschen Banken die Vorschriften der neuen Basler Eigenkapitalvereinbarung - Basel II. Was die neue Eigenkapitalvereinbarung beinhaltet und welche Auswirkungen sie auf Banken hat, wird auf der Seite Regulatorische Eigenkapitalhinterlegung detailliert beschrieben.
Jede Bank hat nun die Pflicht, die Höhe ihres hinterlegungspflichtigen Eigenkapitals in regelmäßigen Abständen an die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) zu melden.

Zweck und Funktionsweise der Treiberanalyse

Mit der Eigenkapital-Meldung an die BaFin hat die Bank zwar ihre regulatorische Pflicht erfüllt. Jedoch kann das Management einer Bank mit nur mit Eigenkapitalbeträgen keine Ursachen für die Entwicklung des hinterlegungspflichtigen Eigenkapitals ableiten, da nur eine Stichtagsbetrachtung vorliegt.

Um dieses Problem zu lösen, eignet sich die Treiberanalyse. Diese analysiert die Veränderungen zwischen zwei Zeitpunkten. Sie überführt also die Zeitpunktbetrachtung in eine Verlaufsanalyse und gibt Aufschluss über die Herkunft und Ursachen von Veränderungen. Auf diese Weise können dem Management und Controlling der Bank wertvolle Informationen zur Verfügung gestellt werden, die ansonsten aufgrund der zahlreichen Input-Parametern und der komplexen Berechnungs-Logik (vor allem bei den IRB-Ansätzen) nicht so einfach abzuleiten wären.

Die Treiberanalyse ermöglicht eine detaillierte Analyse der Entwicklung eines Gesamt- oder Teilportfolios einer Bank. Hierbei werden die Betragswerte eines Portfolios an zwei frei wählbaren Stichtagen miteinander verglichen. Als Bezugsgröße kommt beispielsweise das hinterlegungspflichtige Eigenkapital einer Bank in Frage.

Da das hinterlegungspflichtige Eigenkapital für jeden Einzelkredit gesondert ermittelt wird und gemäß Basel II-Vorschriften summierbar ist, können auch die Ergebnisse der Treiberanalyse aufsummiert werden, da auch die Treiberanalyse auf jedes einzelne Kreditgeschäft gerechnet wird. Daraus folgt, dass die Treiberanalyse auf beliebige Teilportfolien einer Bank angewendet werden kann.

Unter Treiber soll hier die Auswirkung der Veränderung einer Einflussgröße (z.B. die Ausfallwahrscheinlichkeit eines Kreditgeschäfts) auf die gewählte Bezugsgröße (z.B. das hinterlegungspflichtige Eigenkapital für dieses Kreditgeschäft) verstanden werden.

Vorteile der Treiberanalyse

  • Detaillierte Zerlegung der Änderungen der Eigenkapital-Anforderungen in einzelne Treiber (Begründung für die EK-Änderung)
  • Kontrolle und Auswirkungsanalyse der Umsetzung unternehmenspolitischer Vorgaben (z.B. Reduzierung / Ausweitung des Geschäftsvolumens)
  • Trennung in beeinflussbare und nicht beeinflussbare Faktoren (z.B. Reduzierung des Geschäftsvolumens in einer Fremdwährung führt nicht zur gewünschten EK-Reduzierung, da sich der Wechselkurs gegenläufig entwickelt hat)
  • A-priori-Auswirkungsanalyse von Rekalibrierungen von Input-Parametern (z.B. PDs und LGDs)

Der Einsatz unserer Kompetenz

  • Erstellung eines Fachkonzepts zur Treiberanalyse
  • Implementierung einer Calculation Engine zur Berechnung von Eigenkapital- und Expected-Loss-Treibern
  • Konzeption und Erstellung von Standard-Reports für das Gesamtportfolio und ausgewählte Teilbereiche