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Hintergrund

Das Committee of European Banking Supervisors (CEBS) wurde Anfang 2004 durch Entscheidung der EU-Kommission (2004/5/EC vom 5. November 2003) eingerichtet. Als unabhängiger Ausschuss der europäischen Bankenaufseher übernimmt CEBS im Rahmen des Lamfalussy-Verfahrens (Verfahren zur Beschleunigung des EU-Gesetzgebungsprozesses im Rahmen eines Vier-Stufen-Plans) folgende Aufgaben:

  • Beratung der EU-Kommission, vor allem beim Entwurf von Level-2-Durchführungsbestimmungen für Regulierungen im Bankenbereich. CEBS kann die EU-Kommission in diesem Bereich sowohl auf Wunsch als auch aus eigenem Vorschlag beraten.
  • Förderung einer konsistenten Umsetzung von EU-Richtlinien und der Konvergenz der Aufsichtspraxis in den Mitgliedsstaaten.
  • Verbesserung der aufsichtlichen Kooperation einschließlich des vertraulichen Austausches von Informationen über beaufsichtigte Institute.

CEBS besteht aus hochrangigen Vertretern der nationalen Bankaufsichtsbehörden und Notenbanken der EU sowie der EZB. Vertreter aus Ländern des Europäischen Wirtschaftsraumes außerhalb der Europäischen Union erhalten den Status von ständigen Beobachtern. Auch die Europäische Kommission, der Vorsitzende des Banking Supervisory Committee der Europäischen Zentralbank und der Vorsitzende der Groupe de Contact, der Hauptarbeitsgruppe von CEBS, sind als ständige Beobachter tätig. Die Bundesrepublik Deutschland wird durch Repräsentanten der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht und der Deutschen Bundesbank vertreten.

Stresstest 2010

Der EU-weite Stresstest 2010 wurde unter dem Mandat des ECOFIN-Rates durchgeführt und von CEBS in Zusammenarbeit mit der Europäischen Zentralbank, den nationalen Aufsichtsbehörden und der Europäischen Kommission koordiniert. Der Stresstest wurde in dieser großen Dimension realisiert, um zu prüfen, ob die europäischen Banken die Erfahrungen aus der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise nutzen konnten, um ihre Geschäftspolitik entsprechend anzupassen und krisenresistenter zu machen.
Nach der Finanzkrise waren die Märkte sehr unruhig und das Vertrauen der Banken untereinander angeschlagen. Daher haben die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union beschlossen, den Stresstest transparenter zu machen und die Ergebnisse zu veröffentlichen, um mehr Stabilität auf den Finanzmärkten zu schaffen.
Das Ziel des Stresstests 2010 war es, die Widerstandsfähigkeit des europäischen Bankensektors zu untersuchen und festzustellen, ob die Banken in der Lage wären, das Eintreten weiterer Kredit- und Marktrisiken – einschließlich der Auswirkungen eines Risikoprämienanstiegs bei europäischen Staatsanleihen – zu bewältigen.

Der Stresstest wurde bei 91 Kreditinstituten aus 20 EU-Mitgliedstaaten auf Einzelinstitutsebene durchgeführt. Voraussetzung hierfür war, dass die beteiligten Kreditinstitute gemessen an der Bilanzsumme mindestens 50 % des Bankensektors in jedem der 27 Mitgliedstaaten repräsentieren.
In enger Zusammenarbeit mit der Europäischen Zentralbank und der Europäischen Kommission wurden für die Jahre 2010 und 2011 gemeinsam festgelegte makro-ökonomische Szenarien entwickelt und den Stresstests zu Grunde gelegt. Es wurden zur Prüfung der Eigenkapitaldeckung drei Szenarien entwickelt:

  1. Das Benchmark-Szenario beruhte auf den Frühjahrs-Prognosen der EU-Kommission und sollte eine normale wirtschaftliche Entwicklung widerspiegeln. Die Deutsche Bundesbank hat diese Prognosen für das BIP, die Arbeitslosigkeit und die Immobilienpreise jedoch als "pessimistisch" angesehen.
  2. Im ersten EU-Stress-Szenario wurde unter anderem für die Jahre 2010 und 2011 ein Rückgang der Konjunktur um 3,0 Prozentpunkte für die Eurozone und sogar um 3,3 Prozentpunkte für Deutschland angenommen (jeweils gemessen als Abweichung vom Benchmark-Szenario). Außerdem wurde eine ungünstige Zinsentwicklung und für Verbriefungen eine Verschlechterung von vier Kreditqualitätsstufen unterstellt.
  3. Mit dem erweiterten Stress-Szenario wird zusätzlich durch einen Anstieg der Risikoprämien für europäische Staatsanleihen eine Staatsschuldenkrise (ein sog. "sovereign shock") simuliert. Die angenommenen Abschläge auf Staatsanleihen sind jedoch deutlich höher als zu den Zeiten der Griechenland-Krise.

Auf Basis der simulierten makroökonomischen Entwicklung werden für jedes Szenario Änderungen der Risikoparameter für das Kreditrisiko - vor allem Ausfallwahrscheinlichkeit (PD) und Verlustquote bei Ausfall (LGD) - abgeleitet.

European Banking Authority (EBA)

Die EBA wurde vom Europäischen Parlament als Bestandteil des Europäischen Finanzaufsichtssystems ins Leben gerufen und nahm zum 1. Januar 2011 ihre Arbeit auf. Sie hat alle laufenden Tätigkeiten, Funktionen und Verantwortlichkeiten der CEBS übernommen und bekam als zentrale Aufgabe die Entwicklung von europäischen Aufsichtsstandards, welche den Rahmen für die weiterhin primär zuständigen nationalen Aufsichtsbehörden bilden sollen.

Der Einsatz unserer Kompetenz

  • Design, Umsetzung und Implementierung einer Calculation Engine für die Stresstestrechnung
  • Abbildung von Stressszenarien im KSA und IRBA
  • Durchführung von EBA-Stresstests
  • Durchführung individueller Stresstests nach Kundenvorgabe